Neues Jahr, neues Spiel
Die Helfer des Glücks
Schweinchen, Glückklee, Hufeisen, Schornsteinfeger und Co. sollen ja bekanntlich unsere alljährlichen Helfer für ein besonders gutes und erfülltes neues Jahr sein. Doch jetzt mal ehrlich, hat das jemals etwas gebracht? Der Glücksklee lässt irgendwann traurig seine Köpfchen hängen und die übrigen glücksbringenden Utensilien sehen tatenlos zu, wenn wir auch im hochgelobten neuen Jahr mit den üblichen Scherereien konfrontiert werden.
Neigt sich ein Jahr wieder einmal seinem Ende entgegen, so fallen uns stets zahlreiche Dinge ein, die wir künftig ändern möchten. Die Liste der berühmten Neujahrsvorsätze ist lang. Doch immer mit der Ruhe, mit der Umsetzung wird erst im kommenden Jahr begonnen, was uns eine schöne Übergangszeit beschert. Bereits zu diesem Zeitpunkt fühlen wir uns auf Grund der bevorstehenden Veränderungen wohler sowie positiv gestimmt und können zugleich noch ohne schlechtes Gewissen im gewohnten Trott verweilen. Schließlich wird im nächsten Jahr alles besser! Der 01. Januar verstreicht in der Regel tatenlos, schließlich muss sich heute noch von der feucht fröhlichen Feierei erholt werden. Doch bereits am Tag darauf geht es endlich los, sofern wir in der ersten Januarwoche nicht noch einige Ferientage eingeschoben haben. Wie dem auch sei, endlich kann es los gehen. Wir atmen tief durch, krempeln die Ärmel hoch und stürzen uns voller Tatendrang auf den ersten Arbeitstag im noch jungfräulichen Jahr. Doch ehe wir uns versehen, ist die Falle bereits wieder zugeschnappt und wir befinden uns im selben Szenario wie im vergangenen Jahr. Was soll das, fragen wir uns und zucken nicht selten resigniert mit den Schultern? Rückt man der Frage jedoch mit kühler Logik zu Leibe, so dürfte die Antwort nicht allzu schwer zu finden sein. Die Umsetzung der guten Vorsätze für das neue Jahr aufzusparen ist schlicht und ergreifend reine Augenwischerei. Denn was hält uns schließlich davon ab, bezüglich positiver Veränderungen sofort zur Tat zu schreiten? Neuerungen fallen nicht einfach vom Himmel, nur weil wir uns das wünschen und den aktiven Part unseren vermeintlichen Helfern überlassen. So läuft das nicht! Wir müssen selbst aktiv werden und unser Glück in die Hand nehmen. So abgedroschen es klingt, so wahr ist es. Jeder ist seines Glückes Schmied. In diesem Sinne, auf ein glückliches neues Jahr voll positiver Einflüsse und Veränderungen – wann immer wir sie uns wünschen!
Beim nächsten Mal wird alles anders
Das Kreuz mit den guten Vorsätzen
Wer von uns kennt das nicht, beim nächsten Mal alles besser zu machen? Und sind nicht genau diese vermeintlich guten Vorsätze dazu da, um gebrochen zu werden? Doch welchen Zweck erfüllen sie dann? Sind sie dazu da, um uns unsere eigene Willensschwäche vor Augen zu führen oder vielleicht doch eher dazu, um unser Talent zu fördern, triftige Gründe zu finden, um diese Vorsätze ruck-zuck aufs gedankliche Abstellgleis zu befördern?
Gehen wir mal rein hypothetisch von angestrebten Veränderungen hinsichtlich unseres Konsumverhaltens in puncto Shopping aus. Ein Blick in unseren Kleider- und Schuhschrank sagt uns: zu voll. Hingegen sagt uns ein Blick auf unseren aktuellen Kontostand: zu wenig. Angesichts dieses momentanen Ungleichgewichts dürfte uns die Entscheidung nicht sonderlich schwer fallen, den geliebten Einkaufsbummel noch etwas zu vertagen, oder? Schließlich müssen wir ja nicht nackt rumlaufen! So weit, so gut – zumindest aus rein theoretischer Sicht. In der Praxis funktioniert es in der Mehrzahl der Fälle jedoch nicht immer so reibungslos. Welche Frau kennt das nicht – unvermittelt findet man sich eines schönen nachmittags in einem Schuhgeschäft wieder. Um jetzt nicht direkt einen falschen Eindruck zu erwecken muss festgehalten werden, dass wir lediglich die Schwester oder die beste Freundin beim Schuhkauf begleiten. Ehe wir realisieren, was da gerade mit uns passiert, stolzieren wir schon mit neuer Fußbekleidung vor einem der großen Spiegel auf und ab und möchten dieses stylishe Paar Stiefel natürlich unser Eigen nennen dürfen. Vorsichtig haben wir im Vorfeld einen prüfenden Blick auf den Preis geworfen und mussten zu unserer Freude und Erleichterung feststellen, dass es sich um einen echten Schnapper handelt. Und das, obwohl der Schlussverkauf schon eine gefühlte Weile hinter uns liegt. Unser Gehirn arbeitet auf Hochtouren, stellt in Sekundenschnelle Berechnungen an, obwohl mathematische Spielchen sonst eher nicht so unser Ding sind – wir wachsen ja bekanntlich mit unseren Aufgaben – und gelangen unweigerlich zu dem Schluss, dass es dieser Stiefel sein muss! Dafür gibt es zweierlei Gründe: Zum einen, weil er modisch verdammt was daher macht und somit unsere Garderobe ein ganzes Stück weit nach vorne bringt. Und zum anderen, weil der Preis einfach unschlagbar günstig ist. Die nächste Stiefelsaison kommt nämlich mit Sicherheit und neues Schuhwerk ist dann allemal fällig. Jedoch wird ein Paar dieser Art zu diesem einmaligen Schnäppchenpreis sicherlich nicht zu finden sein und so wäre es doch dumm, nicht hier und jetzt die Gunst des reduzierten Preises zu nutzen. Genau das dachte ich mir neulich auch und habe prompt zugeschlagen. Getreu dem Motto: Auch halb gespart ist schon gewonnen. So gesehen erfüllen Vorsätze durchaus ihren guten Zweck! © R_K_by_Renate Kalloch_pixelio.de
Single wider Willen
Das Mysterium der schwarzen Socke
Werfe ich einen Blick in die Sockenabteilung des Kleiderschranks, so sehe ich im wahrsten Sinne des Wortes schwarz – Sockenpaare die harmlos neben-oder übereinander liegen. Lohnt es da wirklich, sich über diese schwarze Ansammlung weitere Gedanken zu machen? Spontane Antwort: NEIN! Sie gehören lediglich zu den Basics einer jeden Garderobe, gleich ob bei Mann oder Frau. Darüber hinaus sind modische Exkurse nicht allzu wahrscheinlich. Doch wie so vieles im Leben, haben die meisten Dinge eben doch zwei Seiten – so auch in diesem Fall. Es geht mir jetzt nicht darum, sich weitreichende modische Gedanken über ihre Existenz zu machen. Vielmehr geht es darum, dass diese scheinbar harmlose Art der Fußbekleidung ein Eigenleben führt. Und zwar ein solches, welches für uns mit bloßem Auge nicht nachvollziehbar scheint.
Hören Sie sich mal in Ihrem Umfeld um! Sie werden mit Sicherheit viel Zustimmung ernten, denn ich habe festgestellt, dass fast jeder in meinem Bekanntenkreis diese Erfahrung auch gemacht hat. Nun gut, wir kaufen die schwarzen Cotton-Socken paarweise oder gleich im Super-Spar-Paket und benutzen sie in einem späteren Stadium vielleicht noch zum Schuhe putzen, ehe sie dann den Weg alles Irdischen gehen. Doch was geschieht in der Zwischenzeit? Sie geben zumindest mir Rätsel auf und scheinen von Treue nicht immer allzu viel zu halten. Wie lässt es sich ansonsten erklären, dass bei fast jeder Wäsche eine Socke als unfreiwilliger Single aus der Waschmaschine purzelt? Wo treibt sich das Gegenstück rum? Besitzen Waschmaschinen einen geheimen Ausgang? Wohl eher nicht! Meist beschließe ich die Suche auf später zu vertagen. Vielleicht ist die Socke ja bereits auf dem Weg zur Waschmaschine unbemerkt aus dem Wäscheberg gefallen? Doch dann müsste ich sie leicht wiederfinden, oder? Achselzuckend lege ich die einsame Socke auf einen separaten Stapel und hoffe, dass sich die Partner-Socke eines Besseren besinnt und zurückkehrt. Leider bleibt das Happy End in der Mehrzahl der Fälle aus und der Stapel wächst und wächst. Unter all den separat gelagerten Single-Socken ist es schwierig neue Paarungen zu stiften. Entweder liegen die Schwarztöne nicht auf einer Wellenlänge, die Längenunterschiede sind unüberbrückbar oder die gelegentlich vorkommenden dezenten Musterungen passen sich optisch einfach nicht an. Von paarungswillig kann hier nun wirklich nicht die Rede sein. Und so fristen die übrig geblieben Socken ein trauriges und einsames Dasein, bis sie dann letztlich ins Nirwana übergehen, kurzum im Müll landen. Was soll uns das jetzt sagen? Nicht alles im Leben ist nachvollziehbar und so müssen wir manches wohl oder übel ziehen lassen. Glücklicherweise werden vielleicht genau aus diesem Grund schwarze Socken oft und gerne im Mega-Pack angeboten. Wer weiß das schon…??? © jean jannon/pixelio.de
Hamsterlady sucht Mitfahrgelegenheit
Vom Rheinland über die Eifel ins Großherzogtum Luxembourg
Mitfahrgelegenheit – Was verbirgt sich nur alles thematisch hinter diesem Wort? Landläufig wohl nur so viel, dass wir eine Gelegenheit suchen, um günstig im Fahrzeug einer anderen Person von A nach B zu kommen. Und sicherlich werden Sie mir zustimmen, dass im stillen Einvernehmen in der Regel von der Beförderung von Menschen ausgegangen wird. Richtig? Bisher habe ich mir zugegebenermaßen wenig bis gar keine Gedanken darüber gemacht. Doch das änderte sich mit dem Umstand, dass ich regelmäßig immer dieselbe längere Strecke mit dem Auto zurücklegte und so reifte die Idee, Mitfahrer und Mitfahrerinnen über den Mitfahrclub zu suchen. Gedacht getan – in wenigen Schritten war mein Gesuch online gestellt. Bis zu diesem Punkt alles nicht wirklich neu!
Eines Tages flatterte mir eine zunächst ungewöhnlich erscheinende und doch sehr süße Anfrage in meinen E-Mail-Briefkasten. Hamster sucht Mitfahrgelegenheit ins Großherzogtum Luxembourg. Zunächst dachte ich, die Frage missverstanden zu haben und hakte nach. „Sie möchten zusammen mit ihrem Hamster mitgenommen werden?“ „Nein, nur der Hamster.“, so die E-Mail-Antwort der netten Frau. Nun gut, warum nicht? Schnell war ein Hamsterpreis vereinbart, der beide Seiten zufrieden stellte. Ein kleiner Mitfahrer, der mich nicht unentwegt von der Seite anquatscht. Alles hat so seine Vorzüge. Jeder, der von meinem kleinen Fahrgast hörte, musste lächeln und schnell malten wir uns die Fahrt in schillernden Farben aus. Als ich dann noch die Info bekam, dass die Hamsterdame in einer pinken Transportbox reist, gab es kein Halten mehr. Wir sahen eine sich die Nägel pfeilende Hamsterdame auf dem Beifahrersitz hocken, malten uns die zahlreichen Gepäckstücke der kleinen Lady samt Hamsterrad (noch schnell im Sale erstanden) aus und waren schon drauf und dran eine passende Reisebegleitung zu suchen. Das kleine Tierchen war schnell in aller Munde und erlangte in Blitzgeschwindigkeit tierische Berühmtheit… Am Düsseldorfer Hauptbahnhof nahm ich dann einige Tage später die Reisebox, die dann doch rot ausgefallen war -zu meiner Erleichterung immerhin noch ladylike – in Empfang und los ging die Fahrt. Unter Tüchern vergraben kauerte das noch ganz junge Hamsterkind, ließ sich nicht blicken und gab auch ansonsten keinen Mucks von sich. Besorgt um das Wohl meines kleinen Fahrgastes stellte ich das Radio nicht zu laut und die Heizung auf angenehme Temperatur. In der Eifel gönnte ich uns eine kleine Pause und öffnete vorsichtig den Deckel der Box, um zu sehen, ob auch wirklich alles in Ordnung ist. Kann es Hamstern im Auto schlecht werden? Ich hatte keine Ahnung und wollte es wissen. Schwups schaute das kleine Köpfchen heraus und von Schüchternheit nicht die geringste Spur. Ich musste auf der Hut sein, sonst wäre sie kurzer Hand im Auto auf Entdeckungsreise gegangen und das wollte ich dann doch nicht riskieren. Wäre es passiert, „einfach nicht die Autotür öffnen“, so der gute Rat einer Freundin. Doch zum Glück war ich schneller. Um sich so richtig wohl zu fühlen und um komfortabel zu reisen war die Box mit allem ausgestattet, was Hamsterlady so braucht. Natürlich war auch für reichlich Proviant für die dreistündige Reise und darüber hinaus gesorgt. Den Deckel wieder fest verschlossen und sicher im Fußraum des Beifahrersitzes verstaut, ging die Fahrt weiter Richtung Luxembourg. Pünktlich zur verabredeten Zeit übergab ich dann schweren Herzens das Tierchen an die freudige Besitzerin. Da ich bisher nicht das Glück hatte, eine derart putzige Begleitung zu haben, habe ich während unserer kurzen Verschnaufpause in der Eifel einige hübsche Fotos geschossen. Die Besitzerin der Hamsterdame bedankte sich abends noch einmal per E-Mail bei mir und ich schickte ihr eines der drolligen Fotos. Die Freude war groß und sie der Meinung, ihr Hamster machte einen relaxten Eindruck. Da war ich zufrieden, denn schließlich will auch mit Hamstern reisen gelernt sein. Und sollte es die Hamsterdame einmal wieder zurück ins Rheinland ziehen, dann weiß sie ja, wo ich zu finden bin. Eine Mitfahrgelegenheit der etwas anderen Art – der sehr niedlichen Art. Keine Frage!